Verantwortung für Unternehmensgeschichte
Beitrag von Prof. Dr. Felix Krebber im PR Magazin zu Bevölkerungserwartungen an den heutigen kommunikativen Umgang mit der Vergangenheit erschienen.
Sprechen Unternehmen über ihre Geschichte, wird Unternehmensgeschichte gerne als Erfolgsgeschichte erzählt. Jubiläen bieten häufig den Anlass, Sternstunden der eigenen Historie ins Gedächtnis zu rufen. Doch gerade bei älteren Unternehmen, besonders jenen, die in den historisch dunklen Epochen deutscher Geschichte bereits bestanden, muss die Frage nach Verfehlungen in diesen Zeiten gestellt werden – und der Verantwortung, die heute dafür übernommen wird. Themen sind die Rolle im Nationalsozialismus, NS-Zwangsarbeit, Häftlingsarbeit in der DDR, aber auch international etwa die Kollaboration mit der brasilianischen Militär-Junta. Sie lenkten den kritischen Blick der Öffentlichkeit auf die Ereignisse und den heutigen (kommunikativen) Umgang mit dieser Verantwortung.
Die wesentlich durch Kommunikation geprägte Übernahme von Verantwortung für Unternehmenshandeln in der Geschichte wird in diesem Aufsatz als Teil von Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility) konzeptualisiert und ihr Bedarf mit dem Ziel der Legitimation des Unternehmens gegenüber seinen Stakeholdern begründet. Dieser Legitimationsbedarf wird in diesem Beitrag empirisch durch eine bevölkerungsrepräsentative Befragung sowie qualitative Interviews dargelegt, Bezüge zur Legitimitätssicherung von Unternehmen sowie Konsequenzen auf die Attraktivität am Personal- wie auch Absatzmarkt dargestellt.
Bibliografische Angaben
KREBBER, F. (2022). Verantwortung für Unternehmensgeschichte. Bevölkerungserwartungen an den heutigen kommunikativen Umgang mit der Vergangenheit. prmagazin, 2022 (3), S. 72–79.
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